Caravan-Salon
Mehr Interesse, weniger Kaufverträge
Der Veranstalter und die Aussteller ziehen ein positives Fazit der Düsseldorfer Messe. Sie sprechen von großem Besucherinteresse für Einstiegs-Campervans genauso wie für luxuriöse Land-Yachten. Trotzdem endet der Caravan-Salon mit einem Wermutstropfen.
(Bild: Messe Düsseldorf/ctillmann)
Ein positives Fazit ziehen der Veranstalter und die Aussteller zum Caravan-Salon 2022, der am 3. September zu Ende gegangen ist – auch wenn sich die massiven Lieferengpässe und die galoppierenden Preise auf der Verkaufsmesse als Bremse erwiesen haben. Rund 235.000 Caravaning-Fans aus 72 Ländern zählt die Messe Düsseldorf an den zehn Veranstaltungstagen – darunter vermehrt Neueinsteiger und Familien. 736 Aussteller aus 34 Ländern präsentierten in 16 Messehallen ihre Produkte.
„Angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage in Deutschland sind wir mit gebremsten Erwartungen zum Caravan-Salon gereist. Das große Interesse der Kunden hat uns aber positiv überrascht. Wir haben ein respektables Verkaufsergebnis erzielt“, bilanziert Marco Lange, geschäftsführender Gesellschafter des Ausstellers La Strada.
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Etwas gemischter fällt das Fazit von Dr. Holger Siebert, Geschäftsführer von Eura Mobil und Trigano, aus: „Der diesjährige Caravan-Salon war gekennzeichnet von großem Interesse am Produkt, schlechter Lieferfähigkeit und hoher Unsicherheit über die Zukunft. Die Menschen lieben die mobile Freizeit und wollen trotz deutlich gestiegener Preise Fahrzeuge kaufen“, resümiert er. Die Verkäufe auf der Messe seien selbst aber rückläufig gewesen.
Als Grund nennt Siebert vor allem fehlende Basisfahrzeuge für Reisemobile, vor allem vom amerikanischen Fiat. „Wenn die Lieferzeit ein Jahr beträgt und der Handel keine Liefertermin- und Preisgarantie geben kann, dann halten sich die Kunden zurück“, bedauert Holger Siebert. Bei den acht Marken des Wohnmobilherstellers seien aufgrund der besseren Lieferfähigkeit verstärkt Reisemobile auf Ford-Chassis verkauft worden. Bei der Premiummarke Eura Mobil seien vor allem hochwertige Reisemobile auf Mercedes-Benz-Basis gefragt gewesen.
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Auch Gerd Adamietzki, Geschäftsführer Vertrieb bei Knaus Tabbert, nennt die Mehrmarken-Strategie mit den neuen Basisfahrzeugen von Volkswagen, Ford, MAN und Mercedes-Benz als Grund für die erfreulichen Verkaufszahlen auf dem Caravan-Salon. Christian Bauer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hymer, attestiert vor allem den umfangreich ausgestatteten Premium-Reisemobilen und den beiden Themen Allrad und Autarkie ein hohes Besucherinteresse.
Zu den zahlreichen Produkthighlights auf der Veranstaltung zählt der Hobby Maxia Van auf VW-Crafter-Basis, mit dem Hobby in das Segment der Premium-Kastenwagen einsteigt. Für viel Aufmerksamkeit hatte auch die Leichtbaustudie Beachy Air erstellt, die im Duett mit dem VW ID Buzz vorgestellt wurde, das Offroad-Wohnmobil auf Sprinter-Basis Venture S von Hymer oder der Bürstner Lyseo TD Gallery mit einem fantastischen Alkoven. Publikumsmagneten waren außerdem der Campervan Robeta Schumacher Edition, den der Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher mit entwickelt hatte, und die zahlreichen Luxusliner in Halle 5 – allen voran der Performance S von Volkner Mobil. Letzteres Modell war gleichzeitig auch das teuerste Reisemobil auf dem Caravan-Salon – Kostenpunkt: gut zwei Millionen Euro.
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Quelle: www.kfz-betrieb.vogel.de