
Unterschiedliche Optik: Während der S-Cross auf Showeffekte verzichtet, schmückt sich der Mini mit allerlei Zierat.
Der Mini zeigt mehr Eitelkeit
Im Innenraum hat Suzuki dem S-Cross im Grunde nur eine aktuelle Neuerung mitgegeben: ein neues Infotainment mit größerem und deutlich höher aufgelöstem Neun-Zoll-Touchscreen. Was, um ehrlich zu sein, auch bitter nötig war. Das System sitzt ein ganzes Stück höher in der Mittelkonsole als bisher, lenkt so weniger ab. Und lässt sich auch sonst recht flüssig bedienen. Bei der Sprachsteuerung braucht es massive Geduld, wenn’s denn überhaupt noch was wird. Alles typisch Suzuki bleibt hier drinnen. Genug Knöpfe und die klar ablesbaren Instrumente mögen wir, die vielen günstigen Details (zum Beispiel nur Fahrerfenster mit Auto-Funktion, Filz am Boden, viel Hartplastik) eher nicht. Das wird einem Testwagenpreis von immerhin 36.000 Euro kaum gerecht.

Schicker Arbeitsplatz: Im Mini fühlt sich alles wertig an. Die Bedienung ist mitunter ein wenig zu spielen.
Im Countryman ist es innen hochwertiger
Motorbauart/Zylinder
Einbaulage
Ventile/Nockenwellen
Nockenwellenantrieb
Hubraum
kW (PS) bei 1/min
Nm bei 1/min
Vmax
Getriebe
Antrieb
Bremsen vorn/hinten
Testwagenbereifung
Reifentyp
Radgröße
Abgas CO2*
Verbrauch*
Tankinhalt
Kraftstoffsorten
Ottopartikelfilter
Vorbeifahrgeräusch
Anhängelast gebremst/ungebremst
Stützlast
Kofferraumvolumen
Länge/Breite/Höhe
Grundpreis
Testwagenpreis (wird bewertet)
Die Sprachsteuerung funktioniert dafür vorbildlich, erkennt selbst Sonderziele meistens auf Anhieb. Und namensuntypisch bietet der Mini viel Platz: Großzügig geht es vorne zu, hinten gibt es mehr Platz für Kopf und Beine als im Suzuki. Und auch beim Kofferraum führt der Countryman mit 450 zu 430 Litern bzw. 1390 zu 1230 Litern bei umgeklappter Lehne. Der S-Cross kommt im getesteten Comfort+-Trimm serienmäßig mit Panoramadach, das zwar viel Licht bringt, aber die hinteren Passagiere einengt, die schon ab 1,80 Meter oben anstoßen. Wer das Dach abstellen möchte, muss auf Comfort-Level downgraden und auch auf die Automatik verzichten.

Der 1,4-Liter-Benziner und die Automatik harmonieren gut im S-Cross. Zudem ist der Suzuki sparsamer und sprintet schneller als der Mini.
Das Antriebsduo im S-Cross überzeugt
Ohne Automatik im Suzuki? Wäre schade, weil der neue 1,4-Liter-Turbo und der Sechsstufenwandler ein richtig gutes Duo ergeben. Der Motor wirkt mit seinen spritzigen 129 PS, seine Mildhybrid-Unterstützung boostet immer wie-der merklich mit. So sprintet der Suzuki in 9,9 Sekunden auf Tempo 100. Das Getriebe agiert besonnen, was gut zum weichen, etwas schaukeligen Fahrwerk des S-Cross passiert. Seine Eco-Bereifung sorgt für den moderaten Verbrauch von 6,3 Litern auf 100 Kilometer, verantwortet in Teilen aber auch den mit rund 39 Metern viel zu langen Bremsweg.
Der Countryman ist dürstiger
Auch der Dreizylinder des Mini gibt sich mit 136 PS und 220 Newtonmetern offensichtlich kraftvoll, gerade im Teillastbereich wirkt der Antrieb souverän. Die wache, achtstufige Automatik schaltet meistens früh hoch. Aber bei Vollgas würde man mehr erwarten – was kein Wunder ist, der Mini fährt mit 1,6 Tonnen schnell 300 Kilo Mehrgewicht gegenüber dem Suzi herum. So vergehen gut elf Sekunden bis zum Landstraßentempo, und auch der Durst an der Zapfsäule spiegelt mit 7,4 Litern die Extrapfunde wieder.
Beim Fahrwerk ist der Mini straff

Nicht jedermanns Sache: Das Fahrwerk des Mini ist straff geraten, macht dafür in Kurven aber auch richtig Laune.
Die sportlich straffe Federung mag Naturen etwas zu viel des Guten sein, auf kurvigen Straßen macht der Brite aber Laune, sich kaum geneigt. Ein gutes Gefühl vermittelt die direkte Lenkung, die im Alltag aber etwas weniger schwergängig sein dürfte. Beide treten ja mit Allrad an – automatisch eingeschaltet wohlgemerkt. Während beim Suzuki ein Drehknopf die Kraftverteilung beeinflusst (inklusive Lock-Modus mit starrer 50:50-Verteilung), lassen Sie sich lediglich im Mini allgemeine Fahrmodi anwählen. Traktionsprobleme konnten wir im Trockenen bei keinem Kandidaten feststellen.
Beschleunigung
0–50 km/h
0–100 km/h
0–130 km/h
0–160 km/h
Zwischenspurt
60–100 km/h
80–120 km/h
Leergewicht/Zuladung
Gewichtsverteilung vorn/hinten
Wendekreis links/rechts
Sitzhöhe
Bremsweg
aus 100 km/h kalt
aus 100 km/h warm
Innengeräusch
bei 50 km/h
bei 100 km/h
bei 130 km/h/160 km/h
Verbrauch
Sparverbrauch
Testverbrauch
Durchschnitt der 155-km-Testrunde (Abweichung zur WLTP-Angabe)
Sportverbrauch
CO2 (Testverbrauch)
Reichweite (Testverbrauch)
In puncto Assistenten sind beide nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Im Suzuki stört der Spurhaltewarner, der teilweise noch meckert, wenn man schon längst wieder brav eingeschert ist. Der adaptive Tempomat des Mini funktioniert nicht radar-, sondern kamerabasiert, bei Tempo 140 steigt er aus. Weitere Details zum Test finden Sie in der Bildergalerie.
Quelle: www.autobild.de