Sunlight Cliff 590 Ford Transit 4×4 (2023)
Vorteile und Nachteile des schicken Allrad-Camper
Sunlight versteht sich als Marke, die Freiheit und Abenteuer verkörpert. Ein Allrad-Modell passt da gut ins Programm. Der Ford Transit, der im Gegensatz zum Fiat Ducato auch mit vier angetriebenen Rädern erhältlich ist, kommt als Basis für den neuen Cliff 4×4 gerade.
Wir konnten einen Blick in den neuen Sunlight Cliff 4×4 in Serienausstattung werfen. Sehr viel spektakulärer mutet die Optik des Showcars an, das im Video gezeigt wird, dieser erhält für eine bulligere Optik noch mehr Offroad-Features wie einen Frontbügel, Offroad-Reifen und einen speziellen Kühlergrill.
Vorteile und Nachteile des Cliff 4×4 590
klarer Grundriss
Gute Ausnutzung des Raums
viele Staufächer und Ablagen
Möbel in reduziertem Design
eher kleines Bad, zum Duschen recht eng
Recht hoher Preis im Vergleich zum Cliff Adventure Edition auf Fiat-Basis ohne 4×4
So funktioniert der Allrad-Antrieb im Transit
Bis zu 50 Prozent der Antriebskraft leitet das System von Ford automatisch via Lamellenkupplung an die Vorderräder. Besonders auf unbefestigten Straßen vermittelt die deutlich bessere Traktion mehr Sicherheit.
Sonnenlicht
Die Höherlegung ist nur dem Showcar vorbehalten.
Um den robusten Auftritt zu unterstreichen, stattet Sunlight das 170 PS starke Showcar mit einem markanten Kühlergrill, Rammschutzbügel und schwarzen 16-Zoll-Alurädern aus. Die Serienversion des Adventure Edition fährt etwas ziviler vor und muss auch auf die Höherlegung wie beim Prototyp verzichten.
Sunlight Cliff 590 4×4: Grundriss
Der Grundriss des Allrad-Modells ist der 590: Eine recht typische Aufteilung für einen knapp sechs Meter langen Bus mit Heckquerbett.
Sonnenlicht
Recht gewöhnlich, aber bewährt: Der Querbett-Grundriss des Cliff 590.
Eine ganz so kernige Außenoptik wie der Showcar bekommt der Sunlight Cliff 590 4×4 nicht. Das Möbeldesign im Inneren zeigt sich auf und geräumt ist passend zum fast schwarzen Außendesign ebenfalls teilweise mit schwarzen Möbelfronten ausgestattet.
Nane Rauscher
Eines der Ausbau-Highlights sind die schwarzen Möbelfronten.
Die Stehhöhe (2,02 m) ist sehr großzügig bemessen. Einen cleveren Kniff bietet der Küchenblock: Da er zum Eingang hin angeschrägt ist, entsteht hier mehr Hüftfreiheit. Das fällt beim Einsteigen direkt positiv auf. In der Küche gibt es eine Herde mit zwei Flammen und ein Spülbecken, darunter Besteckschublade und Stauraum. Der Kompressorkühlschrank fasst 70 Liter.
Nane Rauscher
Für keinen Fliegen Eintritt, dafür sorgt die Schiebetür.
Etwas komplizierter war laut Sunlight der Einbau eines Fliegengitters in das neue Transit-Basisfahrzeug. Die Lösung: Eine zweigeteilte Schiebetüre, die sich oben vor die Küche und seitlich von der Beifahrerseite her schließen lässt. Im Wohnbereich bietet Sunlight einen stufenlosen Boden, anders als bei vielen anderen Campingbussen gibt es auch keine Stufe zum Cockpit hin. In der Serienausstattung wird beim Cliff 4×4 auch eine Markise verbaut sein.
Heckbett und Bad
Gegenüber der Küche ist ein kompaktes Raumbad untergebracht. Eine faltbare Türe trennt das Bad ab, eine normale Türe würde laut Sonnenlicht weit mehr Platz benötigen, deshalb erdachte das Entwicklungsteam diese Lösung. Während der Fahrt muss sie offen bleiben und lässt sich nach vorne hin arretieren.
Nane Rauscher
Ein kleines Fenster im Bad sorgt für Licht und Luft, die Armatur ist ausziehbar.
Das Bad auf wenig Platz bietet ein Waschbecken mit ebenfalls schwarzen Fronten und eine Toilette darüber, verschiedene Schränke und Staufächer. Auf dem Boden liegt ein Lattenrost aus Holz für ein angenehmes Fußgefühl und als Duschrost. Der Wasserhahn ist ausziehbar und funktioniert auch als Duschbrause, abgeschirmt werden Reisende beim Duschen durch einen umlaufenden Duschvorhang. Ein kleines Fenster dient der Belüftung.
Nane Rauscher
Oben im Bad gibt es die Aufhängung für die Duschbrause und den Stauraum.
Wer nach hinten ins Bett klettert, findet eine rechte großzügige Liegefläche mit 1,47 Meter Breite. In der Länge wird es für große PassagierInnen aber knapp. Trotzdem bietet das Heckbett einiges an Komfort. Außerdem bleibt hinten noch Stauraum in Oberschränken, Kleinkram findet Platz in Gepäcknetzen oder Ablagen.
Nane Rauscher
Lesespots, Oberschränke mit Softclose und schwarzen Knöpfen (die in Serie rund sein sollen) gibt es am Heckbett.
Leselichter finden Reisende ebenfalls ausreichend. Und: Wer aus dem Bett ein Getränk aus dem Kühlschrank greifen will, kann das tun, ohne aus dem Bett aufzustehen. Die Tür des Kühlschranks ist nämlich an beiden Seiten angeschlagen.
Nane Rauscher
Den Kühlschrank kann man in zwei Richtungen öffnen.
Technik und Stauraum
Hinter den Heckflügeltüren verbirgt sich Stauraum unter dem Bett. Wer die Matratzenteile zur Seite packt, gelangt an die Wassertanks und die Bordelektrik. Auf der Fahrerseite gibt es obendrein noch ein größeres Toploader-Staufach. Platz genug für zwei große Gasflaschen bietet das Heck. Unterwegs sorgen sie für Energie zum Kochen und Heizen.
Nane Rauscher
Blick ins Heck des Sunlight Cliff 4×4.
Für Mountainbike- und andere Fahrrad-Begeisterte gibt es einen schwarzen Fahrradträger am Chassis. Schienen zum Transport von zwei Fahrrädern gibt es ab Werk.
Fahren
Wir hatten beim Check die Gelegenheit, eine kurze Spritztour im Cliff zu machen. Sehr gefällig und übersichtlich wirkt das schlichte Cockpit beim ersten Einsteigen. Unterwegs zusammengefasste der Transitpunkte durch seinen direkten Fahrcharakter, der 170-PS-Motor verleiht dem Fahrzeug auch am Berg Reserven, die beim Gasgeben deutlich zu spüren sind.
Nane Rauscher
Richtig viel fahren konnten wir noch nicht, bis auf Höhe der Kuhweiden hat der Cliff uns aber problemlos gebracht.
Wer sich das Video oben angesehen hat, kann sehen, wie ein Offroad-Profi den Campingbus an seine Grenzen bringt. Die fordernden Testfahrten in Albanien und den teils harten Offroad-Einsatz sollen Möbel und Interieur im Übrigen gut überstanden haben. Wer beherzt fährt, manövriert das Fahrzeug sicher auch aus schwierigen Lagen.
Für wen eignet sich der Cliff 590 4×4?
Grundsätzlich spricht Sunlight mit den Modellen der Adventure-Linie eine Outdoor-liebende Zielgruppe an. Individual-Reisende, die gerne autark stehen und für ihr Hobby viel in der Natur unterwegs sind, hat die Marke dabei im Auge. Egal ob zum Klettern, Kanu fahren oder Mountainbiken, die Campingbusse von Sunlight sollen dafür das richtige Camping-Gefährt sein. Deshalb bleibt auch das Innendesign eher zurückhaltend, um für individuelle Gestaltung genug Platz zu lassen.
Klar der Cliff 4×4 bietet mit Allrad die Möglichkeit auch das letzte Stück über unwegsames Gelände zum Stellplatz zu erreichen, für wirklich groben Offroad-Einsatz würde ihm aber einige Zusatzausstattung gut stehen.
Schwesternmodell und erste Testfahrten
Der Innenausbau erinnert nicht ohne Grund an das Ford-Modell der Schwestermarke Etrusco. Mehr über den Etrusco CV 600 DF lesen Sie hier. Er wird im Laika-Werk im italienischen San Casciano in den Sechs-Meter-Transit implantiert.
Sonnenlicht
Zivil, gefällig und modern – so zeigt sich der Innenausbau.
Die Auslieferung beginnt im September, zu Preisen ab knapp 70.000 Euro.
Sonnenlicht-Klippe 4×4 Adventure Edition
- Preis: ab 68.499 Euro
- Basis: Ford Transit, Kastenwagen, Allradantrieb, 125 kW/170 PS
- Gesamtgewicht: 3500 kg
- Länge/Breite/Höhe: 5,98/2,06/2,80 m
- Empfohlene Personenzahl: 2
Wie sich der Sunlight Cliff 600 auf Fiat-Basis in unserem ausführlichen Praxistest geschlagen hat, lesen Sie hier.
Fazit
Mit dem Sunlight Cliff 590 4×4 Adventure Edition bringt Sunlight ein Fahrzeug für individuelle Outdoor-Fans und alle die es werden wollen. Das zurückhaltende Design innen wie außen gefällt, auf wenig Platz bringt der Cliff 4×4 unter, was Reisende unterwegs benötigen. In zahlreichen Oberschränken, Ablagen und Fächern findet das Gepäck Platz. Weniger großzügig ist das Bad und die Dinette, für zwei Reisende aber absolut ausreichend.
Vorerst gibt es den Sunlight Cliff 4×4 auf Ford Transit nur mit dem klassischen Querbett-Grundriss. Daneben sind – deutlich günstiger – vier Fiat-Varianten als Adventure Edition teilweise mit Aufstelldach zu haben. Wie gut sich der Cliff 4×4 auf Ford Transit im ausführlichen Test schlägt, können wir in Kürze überprüfen.
Quelle: www.promobil.de