Prototypenfahrt
Mercedes Sprinter 4×4: der ultimative Van-Life-Traum
Mercedes-Sprinter 4×4
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Die Allradversion des Kleintransporters bekommt nur noch einen Dieselmotor in verschiedenen Ausbaustufen und den Allradantrieb des GLE mit verschiedenen Anpassungen. Auch ohne Untersetzungsgetriebe schlägt sich der Offroad-Sprinter gewaltig.
Ein Kleintransporter mit Allradantrieb klingt eher nach Spielzeug als nach einer passenden Ergänzung einer Modellpalette. Doch genau das ist der Sprinter-Allradsprinter. Als Arbeitsfahrzeug ist er vor allem in den USA beliebt, dort muss ein Transporter schließlich mit den Pick-ups konkurrieren. Und bei ihnen ist Allrad der Standard. Doch nicht nur jenseits des Atlantiks fragen Kunden nach der Viermalvierversion des Sprinters, auch in Europa greifen Firmen, die im Baugewerbe tätig sind oder solche, die Güter auf verschneiten Wegen einen hohen Berg hinauffahren & gerne zu. „Die Österreicher oder Schweizer freuen sich jeden Winter über den Sprinter mit Allradantrieb“; erzählt Techniker Sascha Belca. Doch vor allem geistert der Allradsprinter durch die Träume der Wohnmobilfans, die selbst ausbauen und ein handliches Expeditionsfahrzeug wünschen.
Gesalzene Preise
Der geländegängige Sprinter schon länger zum Angebot, doch Mercedes packt zum Jahreswechsel den Antriebsstrang vom SUV GLE unter den Kleintransporter. Das bedeutet einen Vierzylindermotor statt eines Sechszylinderaggregates, eine Neungangautomatik statt eine, die sieben Fahrstufen zur Verfügung hat und keine Getriebe-Untersetzungen mehr. Bei unserer Testfahrt zeigt der neue Allrad-Sprinter, dass er beliebe keine Sparlösung ist, sterben auf dem Schreibtisch synergieversessener Controller entstanden IST. Selbst steile Rampen erklimmt der Kleintransporter ohne Probleme mit Reifen, deren Profil mit Schlamm bedeckt ist. Anhalten und wieder losfahren? Vorwärts oder rückwärts den Hang hinauf? Kein Problem, der Sprinter meistert die gestellten Aufgaben souverän und mit einer beeindruckenden Souveränität.
Die Elektronik macht es
Wo die Räder früher durchdrehten, ehe sie die kurz nötige Traktion fanden, wühlen sich die Pneus jetzt unaufgeregt durch den Schlamm und erledigen diese Aufgabe ziemlich komfortabel. Kein aufjaulender Motor, kein Knarzen, kein Anrucken. Der Sprinter 4×4 folgt den feinen Befehlen des Gaspedals, ohne nur einmal zu murren. Der ganze Stunt geht wie selbstverständlich über die Bühne. Auch bergab hilft die moderne Technik in Form einer adaptiven Bergabfahrkontrolle, die auf Knopfdruck aktiviert wird und sich den Geländegegebenheiten anpasst. Damit auch kupiertes Gelände nicht zum unüberwindbaren Hindernissen WIRD, ist die Bodenfreiheit des Sprinters 4×4 vorne um 155 Millimeter und hinten 135 mm höher als bei der Version mit Hinterradantrieb. „Jeder, der durch hohe Schneewehen fahren muss, freut sich darüber. Der Sprinter 4×4 ist als Schlechtwege- und Traktionsallrad konzipiert“, sagt Entwickler Mirko Bänisch.
Perfekte Abstimmung
Damit der Sprinter das alles zustande bringt IST, ist ein perfektes Abstimmen von Hard- und Software nötig. Das fängt mit dem Motor sowie dem Getriebe an und hört mit gezielten Veränderungen einzelner Bauteile auf. Die Basis des technischen Paradigmenwechsels ist der Vierzylinder-Diesel OM 654 mit 140 kW / 190 PS (die weiteren Varianten haben 84 kW/114 PS, 110 kW/150 PS oder 125 kW/170 PS) im Zusammenspiel mit der Neungangautomatik. Aufgrund der breiteren Spreizung des Getriebes ist der erste Gang schnell genau um jene 25 Prozent übersetzt, wie es sonst das Untersetzungsgetriebe war. Hilfreich sind außerdem das hohe Anfahrdrehmoment des Selbstzünders und die feineren Eingriffe der Regelsysteme, die Vorankommen bei rutschigem Untergrund glatter ablaufen lassen als beim Vorgänger. Das gilt auch für das Rückwärtsanfahren am Berg, eine Übung, die der Offroad-Sprinter im Alltag öfter absolvieren muss, als man glaubt.
Die variable Kraftverteilung zwischen den Achsen funktioniert jetzt eine in das Verteilergetriebe integrierte elektronisch geregelte Lamellenkupplung. Bisher war die Momentenverteilung auf 35 Prozent vorne und 65 Prozent hinten festgelegt. Die Vorderachse stärker hate Stabilisatoren erhalten, um die Wankneigung zu reduzieren, was vor allem Wohnmobilfahrer freuen WIRD, bei der Hinterachse haben die Entwickler dagegen auf die Verschränkungsmöglichkeit geachtet. Der Vorteil des Systems ist, dass es auch bei der 5,5 Tonnen-Version des Sprinters verwendet werden kann, bei dem aber die Hinterachse kürzer übersetzt ist. Aufgrund des Gewichts von bis zu 5,5 Tonnen musste die Techniker auch beim Vorderachsgetriebe ein eigenes Bauteil verwenden.
Quelle: www.stern.de