Allrad, Platz, Power – bei bis zu sieben Sitzen und satten 2,5 Tonnen Anhängelast muss man wirklich kein SUV-Freund sein, um den Erfolg des Skoda Kodiaq zu verstehen. Doch das Flaggschiff der tschechischen VW-Tochter wird auch nicht jünger. Nach fünf Jahren an der Familienfront werden erste Altersfältchen sichtbar.
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Zur Straffung bekam er dafür eine überarbeitete Front mit schmaleren LED-Scheinwerfern, einem vertikal ausgelegten Kühlergrill und mehr Feinschliff im Innenraum. Schön, aber reicht das, um beim Armdrücken gegen die starke Konkurrenz von Kia und Renault zu gewinnen? Das Problem mit den Jahren kennen allerdings auch die Franzosen. Auch der Koleos wurde 2016 vorgestellt und ab dem zweiten Quartal des Folgejahrs bei uns verkauft. Im Vergleich mit den beiden Senioren hat der erste Ende 2020 präsentierte Sorento fast noch Babyspeck.
Bei der Raumausnutzung ist der Skoda top
Aber manchmal zählt ja auch die Erfahrung. Und davon hat Skoda mehr als genug. Gerade wenn es um clevere Raumausnutzung geht. Obwohl der Tiguan-Bruder Kodiaq auf der kompakten MQB-Plattform steht, bietet er üppigen Platz, lässt gefühlt keinen Millimeter liegen. Mit seinem opulenten Fußraum im Fond gelingt es ihm sogar, den elf Zentimeter Kia auf Distanz zu halten. Zudem bietet er mit schlanken Pfosten die beste Übersicht. An der bodenständigen Herkunft can dagegen auch die fleißigen Tschechen nichts ändern.
Kodiaq-Verarbeitung hat Optimierungspotenzial
Ein neuer Bildschirm und modifizierte Oberflächen können nicht über den Rotstift im Detail hinwegtäuschen. Auf schlechter Piste knistert es vernehmlich, unterhalb der Blicklinie wuchert das Hartplastik, in den unverkleideten Rahmen der Fenster leuchtet uns das Blech entgegen. Letzteres gilt allerdings auch für die Kontrahenten, wobei der Kia insgesamt immer eine halbe Klasse drüber wirkt. In der edlen Platinumausstattung bleibt mit 20-Zöllern, fein verarbeitetem Nappaleder und vielem mehr kaum ein Wunsch offen. Alles wirkt hier eine Spur wuchtiger und wertiger.
Motorbauart/Zylinder
Einbaulage
Ventile/Nockenwellen
Nockenwellenantrieb
Hubraum
kW (PS) bei 1/min
Nm bei 1/min
Vmax
Getriebe
Antrieb
Bremsen vorn/hinten
Testwagenbereifung
Reifentyp
Radgröße
Abgas CO2
Verbrauch*
Tankinhalt
Kraftstoffsorten
SCR-Kat/Ad-Blue-Tankinhalt
Vorbeifahrgeräusch
Anhängelast gebr./ungebr.
Stützlast
Kofferraumvolumen
Länge/Breite/Höhe
Radstand
Grundpreis***
Testwagenpreis*** (wird bewertet)
Continental PremiumContact 6
4810/1900–2170**/1700 mm
stufenloses Automatikgetriebe
Continental PremiumContact 6
4672/1843–2063**/1673 mm
Siebengang-Doppelkupplung
Hankook Ventus S1 evo2 SUV
4699/1882–2087**/1686 mm
Besonders wenn man anschließend in den Renault umsteigt. Von außen noch wahrscheinlich repräsentativ und auf Augenhöhe, fällt der Koleos im Innern stark ab. Die Kunststoffe sind von der einfachen Sorte, auf schlechtem Pflaster übernehmen lautstarke Klappergeister die Regie. Etwas gestrig wirkt auch das nur teildigitale Kombiinstrument und der mit 8,7 Zoll eher klein geratene Monitor mit TomTom-Navi. Wie auch beim Kia gibt es keine Sprachaktivierung, Sprachbefehle werden kaum verstanden. Im Kia lassen sich Telefone außerdem nur im Stand koppeln.
Beschleunigung
0–50 km/h
0–100 km/h
0–130 km/h
0–160 km/h
Zwischenspurt
60–100 km/h
80–120 km/h
Leergewicht/Zuladung
Gewichtsverteilung v./h.
Wendekreis links/rechts
Sitzhöhe
Bremsweg
aus 100 km/h kalt
aus 100 km/h warm
Innengeräusch
bei 50 km/h
bei 100 km/h
bei 130 km/h
Verbrauch
Sparverbrauch
Testverbrauch
Durchschnitt der 155-km-Testrunde (Abweichung zur WLTP-Angabe)
Sportverbrauch
CO2 (Testverbrauch)
Reichweite (Testverbrauch)
Das beste System steckt im Kodiaq. Mit dem Business-Columbus-Paket für 2490 Euro kann er bei den Onlinefunktionen mit WLAN, kabelloser Android-/CarPlay-Kopplung und brauchbarer Spracherkennung punkten. Das geht weiter mit den Sitzen der Sportline-Ausstattung. Obwohl sich die Auflage nicht in der Länge verstellen lässt und die Kopfstützen starr sind, sind sie deutlich bequemer, als sie aussehen und harmonieren gut mit dem sehr komfortabel ausgelegten Fahrwerk. Als Einziges im Vergleich verfügt es über eine adaptive Dämpfung und bügelt raue Fahrbahnoberflächen am geschliffensten glatt.
Die weiche Welle geht allerdings zu Lasten der Fahrdynamik. Einmal angerissen taucht der Kodiaq vorne tief ein, das Heck wird leicht, und das ESP hat alle Regler voll zu tun, den schweren Tschechendampfer auf Kurs zu halten.
Fahrwerksseitig zeigt der Kia Härte
Der Kia ist das Gegenteil. Hier wecken die breiten, sehr kuscheligen Sessel mit überschaubarem Seitenhalt Erinnerungen an einen amerikanischen Gleiter, die anschließend vom strammen Fahrwerk brüsk über Bord geboxt werden. Die Agilität, mit der Sorento durch die Pylonen wieselt, mag Sicherheit vermitteln, auf Reisen dürfte er sich gerne etwas versöhnlicher zeigen.
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Das gelingt schon eher bei Renault. Sämig und nachsichtig schwingt sich der charmante Franzose von einer Bodenwelle zur nächsten. Kommt es im Grenzbereich hart auf hart, greift seine Systeme energisch ein, lass nichts anbrennen. Das mag den Fahrspaß auf der Rennstrecke begrenzen, für kompakten SUV, die mit Sport eh nicht viel am Hut haben, wirkt die Abstimmung aber ziemlich gelungen.
Bildergalerie
Drei Diesel-SUV im Vergleich
Platz 1 mit 561 von 800 Punkten: Skoda Kodiaq 2.0 TDI 4×4. viel Platz, hoher Komfort, kraftvoller Motor, angenehm sparsam. Verschlafenes DSG. Platz 2 mit 544 von 800 Punkten: Kia Sorento 2.2 CRDi AWD. Reichliche Ausstattung, kultivierter Antrieb, gute Qualität. Hoher Preis und hartes Fahrwerk. Platz 3 mit 483 von 800 Punkten: Renault Koleos Blue dCi 185 4WD. Motor geschmeidig, Getriebe mäßig, einfache Machart, am wenigsten Platz.