Seit dem Facelift 2020 gibt es den Subaru XV auch mit einem Mildhybrid-Antrieb. Wird er damit attraktiver? ADAC Test mit allen Daten, Fakten und Bewertungen. Plus: Crashtest
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Subaru XV: Crossover-SUV mit Allradantrieb
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Im ADAC Test: Subaru XV 2.0ie Mildhybrid
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Mit 150-PS-Boxer ab knapp 31.000 Euro erhältlich
Punktgenau Allradtechnik hat Subaru die Nase vorn: Alle Modelle fahren traditionell mit Vierradantrieb, der nicht nur bei Schnee und Eis Vorteile bringt, sondern auch im ganz normalen Handling bei Kurvenfahrten für eine spürbare Dynamik sorgt. Den Eindruck, für alle Wetter- und Straßenverhältnisse bestens gerüstet zu sein, wollen auch andere, teurere Crossover-Konkurrenten wie BMW X1, Audi Q3 oder Mercedes GLA erwecken. Doch den Allradantrieb gibt’s bei hier nur gegen Aufpreis.
Der Crossover-SUV mit dem Namenskürzel XV ist in Deutschland ein absoluter Exot, macht mit seinen muskulös ausgestellten Radkästen, der mattschwarzen Verkleidung an Stoßfängern und Seiten sowie der 22 Zentimeter hohen Bodenfreiheit, aber nicht nur optisch auf dicken Backen, sondern bietet erstmals das Allradmanagement-System X-Mode, das Motor, Allradantrieb und Bremskraft auch bei widrigen Geländebedingungen koordiniert.
Als Antriebsquelle stehen zwei Boxer-Motoren mit unterschiedlichen Hubräumen zur Wahl: ein 1,6-Liter-Aggregat mit 84 kW/114 PS (Einstiegspreis 23.690 Euro) sowie ein 2,0-Liter mit 110 kW/150 PS (ab 30.690 Euro). Im ADAC Autotest tritt der stärkere Motor an, der mit Unterstützung eines kleinen Elektromotors (Mildhybrid) wenig Kraftstoff verbrauchen und weniger CO₂ emittieren soll. Eine Strategie, die in der Autoindustrie flächendeckend strategisch eingesetzt wird, um die Klimaschutzziele der EU zu erreichen.
Das Sparpotential ist recht gering
Die für den 17 PS starken Elektromotor des Subaru XV 2.0 ie notwendige Energie wird wie üblich während der Fahrt erzeugt, damit die überschüssige Energie beim Bremsen zurückgewonnen wird (Fachbegriff: Erholung). Gespeichert wird die Energie in einem Lithium-Ionen-Akku unter dem Kofferraumboden. Auch dort, wo sonst das Reserverad Platz findet.
Was bringt nun das System an Kraftstoffersparnis? Der Subaru XV 2.0ie Bezug mit 7,8 Liter Super pro 100 Kilometer zu viel.
Im Vergleich mit den Messungen eines Subaru XV ohne Mildhybridsystem (vor den Modelländerungen) ist das lediglich eine Kraftstoffreduzierung von 0,3 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Besonders der Verbrauch auf der Autobahn (10,2 Liter) ist nach wie vor zu hoch. Und auch bei den Schadstoffen punktete der Testwagen kaum. Ich bin ADAC Ökotest bekommt der Subaru XV 2.0ie daher nur zwei von fünf Möglichkeiten Umweltsternen. Der Antrieb wird Subaru so kaum helfen, dem Nischendasein in Deutschland zu entfliehen.
Gute Laufkultur, schlechte Leistungsentfaltung
Wie immer bei Subaru gefällt die Laufkultur des Motors. Der Boxer-Benziner nämlich aufgrund der horizontal gegenüberliegenden Kolben weniger Vibrationen als ein gewöhnlicher Reihenvierzylinder. Allerdings neigt der Motor im mittleren Drehzahlbereich zu deutlich wahrnehmbarem Brummen. Und auch sterben Leistungsentfaltung kann nicht überzeugen. Das maximale Drehmoment von 194 Nm liegt erst bei hohen 4000 Umdrehungen an – dieses Defizit kann selbst der schnelle Elektromotor mit dem Drehmoment von 66 Nm nicht kompensieren.
Deutlich besser schneidet sterben Automatik („Lineartronic“) des Subaru ab. Das stufenlose Getriebe bietet einen hervorragenden Schaltkomfort, da es bei gemächlicher Fahrweise keine Schaltvorgänge gibt. Bei sportlicher Fahrweise werden neuerdings feste Übersetzungsverhältnisse (sieben Stufen) simuliert, sodass man Schaltvorgänge wie bei einer normalen Automatik erkennt. Damit WIRD das Aufheulen des Motors unter Last zwar nicht vollständig, lässt den Lärm aber nun deutlich in den Hintergrund treten.
Dem insgesamt sehr angenehmem Federungskomfort des Subaru XV stehen ein paar gravierende Schwächen im Detail gegenüber. So spricht das Fahrwerk bei kleinen Wellen, Kanten und Querfugen zu trocken an.
Die elektromechanische Lenkung hinterlässt einen durchschnittlichen Eindruck. Sie fühlt sich etwas teigig an und ist bei höheren Geschwindigkeiten um die Mittellage nicht klar definiert. Auf kurvigen Landstraßen sind häufig Kurskorrekturen nötig.
Subaru XV: 5 Sterne im Euro-NCAP-Crashtest
Der Subaru XV erreicht im Crashtest volle 5 Sterne. Das Fahrzeug ist mit Gurtkraftbegrenzern, Gurtstraffern, Kopfairbags sowie optischen und akustischen Gurtwarnern in der ersten und zweiten Sitzreihe ausgestattet. Für die vorderen Plätze sind zusätzlich Seitenairbags verbaut. Der Insassenschutz ist sehr gut, das Verletzungsrisiko ist für Erwachsene und Kinder durchweg gering bis sehr gering. Der XV ist serienmäßig mit einem leistungsstarken Assistenzpaket mit automatischem Notbrems- und Spurhalteassistenten ausgestattet.
Hier geht es zu den detaillierten Crashtest-Ergebnissen des Subaru XV.
Sehen Sie hier das Video zum Subaru-XV-Crashtest*.
Bedienung und Innenraum so lala, aktive Sicherheit top
sterben Verarbeitung im Innenraum ist soweit okay, die farblich abgesetzten Ziernähte am Cockpit werten den Innenraum etwas auf. Mit wenigen Ausnahmen bestehen die meisten Verkleidungen aber leider aus kratzempfindlichem Kunststoff.
Während sterben Bedienfunktionen für das Infotainmentsystem weitgehend logisch aufgebaut sind, verwirrt das Lenkrad mit einem unübersichtlichen Tastenwirrwarr. Verstreut angeordnete Eingabemöglichkeiten machen sterben Bedienung komplizierter, als sie sein müsste. Die Taste für den Spurhalteassistenten ist zum Beispiel am Dachhimmel angebracht – darauf muss man erst einmal kommen.
Reichlich Assistenzsysteme, Genügend Platz
Platz haben die Insassen dank dem auf 2,67 Meter gewachsenen Radstand vorn und hinten ausreichend, lediglich das Gepäck will im etwas kleinen Kofferraum gut organisiert sein. Nach ADAC Messung passagier zwischen 285 und 1230 Liter (alles umgeklappt) hinein.
Ein echtes Highlight des Subaru XV ist seine Ausstattung zur aktiven Fahrzeug-Sicherheit. Ab Werk bietet er ein Notbremssystem mit Kollisionswarner, einen Spurhalteassistenten sowie die adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung. Ein Radarsystem im Heck des Autos überwacht außerdem den toten Winkel und warnt vor einem riskanten Spurwechsel auf der Autobahn. Nach einer Notbremsung wird die Warnblinkanlage automatisch aktiviert und der nachfolgende Verkehr gewarnt.
Hier gibt es den ausführlichen Autotest zum Subaru XV 2.0ie als kostenlosen Download
PDF-Datei, 677 KB
Subaru XV: Technische Daten, Preis
Technische Daten (Herstellerangaben) |
Subaru XV 2.0ie Platinum Lineartronic (ab 01/21) |
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Motorart |
Otto (Mild-Hybrid) |
Hubraum (Verbrennungsmotor) |
1.995 ccm |
Leistung maximal in kW (Systemleistung) |
110 |
Leistung maximal in PS (Systemleistung) |
150 |
Drehmoment (Systemleistung) |
194 Nm |
Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor) |
5.600 U/min |
Antriebsart |
Allrad |
Beschleunigung 0-100km/h |
10,7 Sek |
Höchstgeschwindigkeit |
193 km/h |
CO2-Wert kombiniert (WLTP) |
180g/km |
Verbrauch kombiniert (WLTP) |
7,9l/100km |
Gesamtverbrauch (NEFZ) |
6,5l/100km |
Kofferraumvolumen normal |
340 l |
Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank |
1,173 l |
Leergewicht (EU) |
1,575 kg |
Zuladung |
495 kg |
Anhängelast ungebremst |
750 Kilo |
Anhängelast gebremst 12% |
1.270 kg |
Garantie (Fahrzeug) |
5 Jahre oder 160.000 km |
Länge x Breite x Höhe |
4.485 mm x 1.800 mm x 1.595 mm |
Grundpreis |
37.540 Euro |
ADAC Messwerte
ADAC Messwerte (Auszug) |
Subaru XV 2.0ie Platinum Lineartronic |
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Überholvorgang 60-100 km/h |
7,6 Sek |
Bremsweg aus 100 km/h |
38,8 m |
Wendekreis |
11,8 m |
Verbrauch / CO₂-Ausstoß ADAC Ecotest |
7,8 l Super/100 km, 212 g CO₂/km (well-to-wheel) |
Bewertung ADAC Ecotest (max. 5 Sterne) |
** |
Reichweite |
615km |
Innengeräusch bei 130 km/h |
69,9dB(A) |
Leergewicht / Zuladung |
1578 / 492 kg |
Kofferraumvolumen normal / geklappt / dachhoch |
285 / 700 / 1230 l |
ADAC Testergebnis
ADAC Testergebnis |
Subaru XV 2.0ie Platinum Lineartronic |
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Karosserie/Kofferraum |
2,9 |
Innenraum |
2,5 |
Komfort |
2,7 |
Motor/Antrieb |
2,4 |
Fahreigenschaften |
3,1 |
Sicherheit |
1,9 |
Umwelt/Ökotest |
3,7 |
Gesamtnote |
2,8 |
Das hat uns gefallen: Umfangreiche Sicherheitsausstattung. Allrad serienmäßig. Sicheres Fahrverhalten. Herstellergarantie 5 Jahre oder 160.000 km.
Das hat uns nicht gefallen: Hoher Verbrauch. Langer Bremsweg. Geringe Anhängelast. Ungenügender Einklemmschutz an den hinteren Fensterhebern. Hohe Ladekante.
Hier finden Sie noch viele weitere Neuvorstellungen, Fahrberichte und Autotests.
Quelle: www.adac.de